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Antrag: 49-Euro-Ticket und Lobbycard – Problem mit der SWU-App

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

das Deutschlandticket (D-Ticket) ist erfolgreich gestartet und wird auch in Ulm gut angenommen. Uns fehlt jedoch immer noch eine Lösung für die Menschen, die momentan über die LobbyCard das Sozialticket benutzen. Wir hatten dies bereits zu den Haushaltsberatungen im November 2022 und erneut im Januar 2023 beantragt. Mittlerweile sollte also genug Zeit gewesen sein, eine Lösung zu finden. Nach aktuellem Stand erhält man mit der LobbyCard das Sozialticket zum Preis von derzeit EUR 34,40 statt EUR 68,80. Es müsste also für die Stadt eine Einsparung geben, wenn auch die Sozialtickets auf das D-Ticket umgestellt werden. Gleichzeitig ermöglicht es Menschen mit geringem Einkommen eine größere Teilhabe.

Ein weiteres Problem, dass möglichst viele Menschen vom D-Ticket profitieren können, sehen wir nach wie vor im Bestellvorgang. Nach wie vor müssen fast alle, die ein D-Ticket abonnieren wollen, eine eMail-Adresse angeben. Nur für Mitglieder des Ulmer Gemeinderates ist das nicht nötig; für diese bekommt die Ratsschreiberei die D-Tickets zugesandt. Es müsste eigentlich auch für Menschen mit geringem Bezug zu eMail und Computer oder mangelnder privater Technik möglich sein, dass sie an ein D-Ticket kommen. Wir halten die Hürden für Menschen, die nicht computeraffin sind, nach wie vor für zu hoch. Die DING-Card wurde vor einigen Jahren ersatzlos abgeschafft, weil der Chip darauf nicht sicher genug sei. Nun soll es wieder eine Chipkarte geben, wenn dann genügend Karten aufgrund des hohen Bedarfs zur Verfügung stehen. Es wäre also auch wieder machbar, eine Nachfolgerin der DING-Card einzuführen.

Selbst für Menschen mit einem Smartphone, die sich dessen Bedienung zutrauen, ist die heute angekündigte Integration des D-Ticket in die SWU-App schwierig. Eine Nachfrage bei traffiti ergab schließlich, dass diese Integration noch gar nicht möglich ist. Es fehlt noch ein update der SWU-App. Wir schätzen, dass viele Nutzer:innen der SWU-App heute an ihren Fähigkeiten zweifeln, obwohl der Fehler gar nicht bei ihnen, sondern den SWU liegt.

Uns ist bewusst, dass die Einführung des D-Tickets durch die Bundesregierung die Verkehrsunternehmen und die Chiphersteller vor kurzfristige Herausforderungen gestellt hat. Wir sehen jedoch in anderen Städten, dass die Umsetzung des neuen Tickets reibungsloser und digitaler funktioniert hat und auch für die Menschen mit geringem Einkommen bereits Lösungen gefunden wurden.

Mit freundlichen Grüßen

Martin Ansbacher

Fraktionsvorsitzender

Dr. Dagmar Engels

stv. Fraktionsvorsitzende

Eva-Maria Glathe-Braun

Stadträtin

Anja Hirschel

Stadträtin

Dorothee Kühne

Stadträtin

Martin Rivoir MdL

Stadtrat

Dr. Haydar Süslü

stv. Fraktionsvorsitzender